1917 [BG 15/1917]: Wohnhaus W. Roth – Michel, Däderizstrasse 57
Die Villa für Uhrenfabrikant Walter Roth-Michel (Schwiegersohn von Adolf Michel, verheiratet mit Aline Martha Michel) wurde kurz vor dem Umbau der Villa Michel und dem Bau des Oekonomiegebäudes realisiert. Die Südfassade des Hauses steht in der Verlängerung der Nordfassade der Villa Michel, die eigene Nordfassade wurde leicht abgewinkelt auf die Baulinie einer geplanten Parallelstrasse zur Däderizstrasse gestellt. Diese Strasse wurde aber nie erstellt. In der Erschliessungsplanung von 1909 wurden fast im ganzen Gemeindegebiet rechtwinklig angelegte Strassenzüge vorgesehen, welche in grossen Teilen nie erstellt wurden.

Der Neubau der Villa Roth wurde vor dem Umbau der Villa Michel, vor dem Ostflügel der Fabrik und vor dem Oekonomiegebäude geplant. Sogar der Autoschuppen, welcher später in einer Hauruck-Aktion versetzt wurde ist noch eingeplant.
Die Zufahrt zu den Villen via Fabrikgelände befriedigte Adolf Michel nicht und so wurde eine andere Lösung gesucht. Durch Zu- und Verkäufe von verschiedenen Parzellen konnte das Land für eine Zufahrt ab der Däderizstrasse (neue Parzelle 4938) sichergestellt werden.


Links vom Wohnhaus Michel hat der nämliche Architekt (E. Altenburger) ein anderes Gebäude geschaffen, das sich vor allem auch durch die Farbgebung wesentlich unterscheidet. Während das Wohnhaus Michel gelbgraue Steinhauerarbeit und grauen Verputz aufweist, ist das Wohnhaus von Fabrikant Roth im Putz hell abgetönt. [Die Schweizerische Baukunst, Band 12, Heft 9 (1920) und Broschüre „Emil Altenburger, Architekt, Solothurn“].
Vom Kellergeschoss gibt es einen ebenerdigen, direkten Ausgang in den Lustgarten. Im Erdgeschoss waren ein Bureau, eine Toilette, ein Wohn- und ein Speisezimmer sowie die Küche untergebracht. Nach Westen gab es eine Veranda mit einem Ausgang mit Treppe auf einen Rasenplatz, nach Süden eine Terrasse.
Im 1. Stock befanden sich das Bad, drei Schlafzimmer sowie über der Veranda nach Westen eine Terrasse. Im Dachgeschoss befanden sich zwei Gastzimmer mit Lukarnen und zwei weitere Kammern. Dachschrägen und Form sind der Villa Michel angeglichen.
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